"King hat seinen Kong gefunden", titelte einmal die Londoner Times. Mit "King" war natürlich der Promoter Don King gemeint und mit "Kong" war der der größte und schwerste Box-Weltmeister aller Zeiten gemeint: Nikolai Walujew. Der Russe hat bisher noch nie ein Reichweitenproblem gehabt. Er misst 2,13 Meter und überragte bisher alle seine Gegner. Wenn ein Gegner dem "Russischen Riesen" mit dem markigen Gesicht gegenübersteht, dann sieht das manchmal so grotesk aus, dass einige Experten bereits eine neue Gewichtsklasse für Walujew gefordert haben. In dieser würde er allerdings alleine kämpfen. Walujew polarisiert die Boxwelt. Einerseits wird hitzig diskutiert, ob seine Boxkämpfe, die stets nach dem David-gegen-Goliath-Prinzip ablaufen, eigentlich noch fair sind. Andererseits ist strittig, ob der Russe überhaupt gute boxerischen Fähigkeiten besitzt. Befürworter argumentieren, dass es schon mehrere Boxer seiner Größe gegeben habe. Keiner konnte sich durchsetzen. Doch es scheint, als hätten die Walujew-Gegner die besseren Argumente: Die meisten seiner Gegner waren keine namhaften Boxer. Zuletzt benötigte er auch Glück, um wichtige Kämpfe zu gewinnen. Nikolai Walujew war bereits mit zwölf Jahren 1,96 Meter groß. Als Sportler begann er deshalb auch mit Basketball, außerdem war er ein passabler Diskuswerfer. Seine Amateur-Karriere als Boxer blieb kurz, weil schon bald viele Promoter auf ihn aufmerksam wurden. Seit 2003 boxt er für den Hamburger Sauerland-Stall.
Nikolai Walujew:Beast From The East Geburtstag:21. August 1973 Geburtsort:St. Petersburg Nationalität:russisch Wohnort:St. Petersburg Größe:2,13 Meter Aktive Zeit:seit 1993 Kämpf:48 Siege:46 K.o.s:34 Nicht gewertet:1 Niederlagen:1
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer Seinen ersten Profikampf bestritt er 1993 in Berlin. Der namhafteste Gegner in den folgenden Jahren war der ehemalige Bronze-Gewinner von Sydney, Paolo Vidoz.
Im März 2005 knockte Walujew den US-Amerikaner Clifford Etienne in der dritten Runde aus, der immerhin schon einmal gegen den späteren Weltmeister Lamon Brewster gewonnen hatte. Erstmals Pfiffe erntete Walujew nach seinem Sieg gegen Larry Donald, weitere umstrittene Siege folgten. Am 15. September 2005 wurde Walujew in Berlin WBA-Weltmeister. Der Trainer des unterlegenen John Ruiz startete daraufhin eine Schlägerei im Ring. Die drei anschließenden Titelverteidigungen (Owen Beck aus Jamaika im Juni 2006; Monte Barrett aus den USA im Oktober 2006 und den US-Amerikaner Jameel McCline im Januar 2007) gestaltet der russische Riese erfolgreich.
Die erste Niederlage seiner Profikarriere bringt ihm Pflichtherausforderer Ruslan Tschagajew im April 2007 bei. Damit ist der WM-Titel weg.
Der Rekord von "Rocky" Marciano steht immer noch. Als bisher einziger Schwergewichts-Weltmeister trat "Rocky" Marciano (Champion von 1952 bis 1956) ungeschlagen von der Profibox-Bühne ab. Seine beeindruckende Bilanz: 49 Kämpfe, 49 Siege, 43 davon durch Knockout. Nach Marcianos Karriere schaffte noch kein Schwergewichts-Weltmeister 49 Siege nacheinander - seit Beginn der Profilaufbahn - zu feiern. Der US-Amerikaner Larry Holmes war nahe dran. Doch nach 48 Profisiegen unterlag Holmes 1985 gegen Michael Spinks und verlor zugleich seinen Titel. "Rocky" Marciano zählte zu den populärsten Sportlern der USA. 1969 kam er bei einem Flugzeug-Absturz ums Leben. Auch der "Tiger" Dariusz Michalczewski hatte den ewigen Rekord vor Augen. In seinem Rekord-Kampf gegen Julio Cesar Gonzalez musste er sich allerdings nach Punkten geschlagen geben.
"Rocky" Marciano:"Brockton Blockbuster" Geburtstag:1. September 1923 Geburtsort:Brockton/Massachussetts Todestag:31. August 1969 Nationalität:us-amerikanisch Größe:1,80 Meter Aktive Zeit:1947 bis 1956 Kämpfe:49 Siege:49 K.o.s:43 Unentschieden:-- Niederlage:--
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1947 startete Rocky Marciano seine Profikarriere. 1951 der erste große Erfolg als er den Ex-Weltmeister Joe Louis in der achten Runde stoppte.1952 wurde er mit einem K.o.-Sieg in der 13. Runde gegen Jersey Joe Walcott Weltmeister aller Klassen. Insgesamt sechsmal verteidigte "Rocky" Marciano seinen Titel. Seinen letzten Kampf (den 49. Fight) bestritt er erfolgreich 1956 gegen Archie Moore und trat im Anschluss unbesiegt ab.
Im Alter von 13 Jahren begann Wladimir (der jüngere der beiden Klitschko-Brüder) mit dem Boxsport. Schnell machte sich der athletisch gebaute Sportcrack in den ukrainischen Boxställen einen Namen. Den ersten internationalen Titel feierte er 1993, als er Junioren-Europameister wurde. Sein schönstes Box-Erlebnis folgte drei Jahre später, bei den Olympischen Spielen in Atlanta/USA. Im Superschwergewicht (Gewichtsklasse über 91 Kilo) errang Klitschko die Goldmedaille. Zusammen mit seinem Bruder Vitali rückte der "Doktor der Sportwissenschaften" vermehrt in den Blickpunkt der deutschen Medien. Sympathisch und schlau, verkörpern die beiden "weißen Riesen" ein neues Bild des Profi-Boxens. Einen vorläufigen dunklen Fleck in der sportlichen Laufbahn musste Wladimir Anfang 2003 hinnehmen. Bei seiner sechsten WBO-Titelverteidigung verlor der Schwergewichtler überraschend gegen den Südafrikaner Corrie Sanders. Dennoch: Der Popularität tat das keinen Abbruch. Er zählt derzeit zu den beliebtesten Sportlern in der Bundesrepublik. Mit Siegen gegen DaVarryl Williamson (Oktober 2004), Eliseo Castillo (April 2005) und Samuel Peter (September 2005) meldete sich Wladimir zurück in der Weltspitze. Im April 2006 erhielt Klitschko erneut die Chance um die Weltmeisterschaft zu boxen (gegen IBF-Champion Chris Byrd). Das WM-Duell gewann der Ukrainer in der 7. Runde durch technischen K.o. Seine erste IBF-Titelverteidigung schaffte Klitschko am 11. November im New Yorker Madison Square Garden in New York gegen den US-Amerikaner Calvin Brock. Vier Monate später folgte eine mühelose Titelverteidigung gegen den US-Amerikaner Ray Austin.
Wladimir Klitschko:Dr. Steelhammer Geburtstag:25. März 1976 Geburtsort:Semipalatinsk/Kasachstan Nationalität:ukrainisch Wohnort:Kiew/Ukraine - Hamburg Größe:1,98 Meter Gewicht (Ø):110 kg Aktive Zeit:seit November 1996 Kämpfe:51 Siege:48 K.o.s:41 Unentschieden:-- Niederlagen:3
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1993 Junioren Europameister, 1996 Olympiasieger in Atlanta in der Gewichtsklasse über 91 kg. Nach 140 Amateurkämpfe (134 Siege, 65 K.o.-Siege) wagte er den Sprung ins Profilager. Sein Profidebüt feierte er am 16. November in Hamburg gegen den US-Amerikaner Fabian Meza, den er bereits nach 1:29 Minuten in der ersten Runde auf die Bretter schickte. Es folgten 15 weitere Fights, bis er erstmals um den Titel des WBC Intercontinental Champion boxen durfte. Gegner am 14. Februar 1998 in Stuttgart war der US-Boy Marcus McIntyre, den er in der dritten Runde ausknockte. Diesen Titel hielt er bis zum 5. Dezember 1998. Am 06. August 1998 boxt Wladimir zum ersten Mal in Amerika. In Marksville steht ihm der Amerikaner Carlos "The Shock Absorber" Monroe gegenüber, den er in der sechsten Runde ausknockte. Seinen ersten Profikampf in seiner Heimat bestritt Klitschko am 5. Dezember 1998 in Kiew. Allerdings verlief der Fight nicht wie gewünscht. Gegen den US-Amerikaner Ross "The Boss" Purity verlor er den WBC Intercontinental Champion Titel. Nach Ende der zehnten Runde (2:46) geht Wladimir zu Boden. Nach vierzehn Sekunden der elften Runde ging der Trainer von Wladimir, Fritz Sdunek, in den Ring und stoppte den Kampf. Die erste Niederlage von Wladimir und technischer K.o.-Sieg von Purity. Am 17. Juli 1999 kämpft Wladimir um den vakanten Titel WBA Intercontinental Champion. Sein Gegner: Joseph Chingangu aus Zaire, der in der 5. Runde aufgab. Zwei Monate Später (am 25. September) boxte er gegen Axel Schulz in Köln um den vakanten Europameistertitel. In der achten Runde schickte Wladimir Axel Schulz zu Boden. Am 14. Oktober 2000 sicherte sich Wladimir den WBO-Weltmeister-Titel im Kampf gegen den Amerikaner Chris Byrd in Köln. Er gewinnt einstimmig nach Punkten. Nach zwei erfolgreichen WBO-Titelverteidiungen 2001 und drei weiteren 2002 folgte Wladimirs schwärzeste Stunde: Am 8. März 2003 verliert er seinen WM-Titel durch technischen K.o. in der 2. Runde. Sein Gegner Corrie Sanders, ein Rechtsausleger, mit dessen unorthodoxen Boxstil er nicht zu recht kam. Der Versuch, den Titel zurückzuholen, scheiterte am 10. April 2004, 422 Tage nach dem Debakel von Hannover. Gegen den US-Amerikaner Lamon Brewster ging der 30-Jährige in der fünften Runde technisch k.o. Nach den Siegen gegen Williamson (Oktober 2004), Castillo (April 2005) und Samuel Peter (September 2005) kletterte Wladimir in der Weltrangliste Platz um Platz wieder nach oben und sicherte sich erneut das Recht auf einen WM-Fight. Im April 2006 forderte Klitschko IBF-Champion Chris Byrd heraus. Und der Ukrainer wurde seiner Favoritenrolle gerecht. In der siebten Runde schickte Klitschko den Champion auf die Bretter und gewann das WM-Duell gewann durch technischen K.o. Am 11. November 2006 verteidigte Klitschko erstmals seinen IBF-Titel. In New York gewann Klitschko durch technischen K.o. in der siebten Runde gegen den US-Amerikaner Calvin Brock. Am 10. März 2007 verteidigte Klitschko ohne große Mühe seinen IBF-Titel in Mannheim. Herausforderer Ray Austin aus den USA besiegte Klitschko im Schnelldurchgang. Bereits in der zweiten Runde knockte Klitschko Austin aus.
Der US-Amerikaner Joe Louis zählt neben Muhammad Ali zu den besten Schwergewichts-Boxern aller Zeiten. Der "Braune Bomber", wie er zu seiner aktiven Zeit genannt wurde, bestimmte zwei Jahrzehnte die Schwergewichtsklasse. Als zweiter farbiger Champion aller Klassen nach Jack Johnson war er in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der ganze Stolz des schwarzen Amerikas. In einer Zeit, in der Schwarze im Bus noch hinten sitzen mussten, Rassenhass an der Tagesordnung war und Organisationen wie die des "Ku-Klux-Klan" ihr Unwesen trieben, wurde Louis von den Weißen geachtet und zum Teil auch bewundert. Als "Vermittler" zwischen den Fronten tat er viel für das Zusammenwachsen zwischen schwarz und weiß in Amerika. Eine besondere Freundschaft verband Louis mit der deutschen Box-Legende Max Schmeling. Beide Boxer trafen in ihrer aktiven Laufbahn zweimal aufeinander. Im ersten Vergleich (1936) knockte Schmeling den als unschlagbar geltenden Louis vor 60.000 Zuschauer im Yankee Stadium in New York aus. Zwei Jahre später drehte Louis den Spieß gegen Schmeling um und revanchierte sich für seine bis dahin einzige Niederlage in insgesamt 27 Titelkämpfen. Mit dem Gong zur ersten Runde ging Louis im Juni 1938 im Hexenkessel des New Yorker Yankee-Stadions, entgegen seiner üblichen Kampftaktik, sofort in die Offensive. Mit blitzartigen harten Kombinationen überfiel er den noch kalten Deutschen und schlug ihn in der ersten Runde k. o. Amerika atmete auf und Joe Louis wurde vom geduldeten farbigen Weltmeister zum Nationalhelden. 1981 wurde Louis zum "Weltboxer des Jahrhunderts" gewählt.
Joe Louis: Brauner Bomber Geburtstag: 13. Mai 1914 Geburtsort: Lexington/Alabama Todestag:12. April 1981 Las Vegas/Nevada Nationalität: us-amerikanisch Aktive Zeit: 1934 bis 1951 Kämpfe: 71 Siege: 68 K.o.s: 54 Unentschieden:-- Niederlagen: 3
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1934 startete Joe Louis seine Profikarriere. Am 19. Juni 1936 kam es für den damals 22-Jährigen zu einer WM-Ausscheidung gegen den deutschen Ex-Champion Max Schmeling für einen Fight gegen Weltmeister James J. Braddock. Vor 60.000 Zuschauern in New York verlor Louis jedoch gegen Schmeling nach zwölf Runden durch K.o. Wegen der zunehmenden Isolierung des durch die Nazis beherrschten Deutschlands erhielt Louis dennoch an Stelle Schmelings die Titelchance und knockte ein Jahr später (am 22. Juni 1937) den Weltmeister Braddock in der Runde acht aus. Mit diesem Sieg wurde er im Alter von 23 Jahren der damals jüngste Schwergewichts-Champion aller Zeiten. Am 22. Juni 1938 kam es dann doch zum erneuten Vergleich zwischen Louis und Schmeling um die WM-Krone. Louis gewann in New York nach einem K.o.-Sieg in der ersten Runde. Insgesamt verteidigte Louis seinen Titel 25 Mal, was immer noch Rekord im Schwergewicht ist. 1949 trat er nach seiner letzten WM-Titelverteidigung gegen Jersey Joe Walcott zurück. 1950 kehrte er aus finanziellen Gründen in den Ring zurück. Bei seinem Comeback verlor gegen Weltmeister Ezzard Charles. 1951 das endgültige Aus: Gegen den späteren Schwergewichts-Weltmeister "Rocky" Marciano gab's eine schwere K.o.-Niederlage.
Die Meinungen über den britischen Boxer Lennox Lewis gehen weit auseinander. Er galt als berechnend in der Wahl seiner Gegner und verlor mehrere Titel, weil er sich weigerte, gegen bestimmte Konkurrenten anzutreten. Für die einen war er ein sympathischer, intelligenter Gentleman des Boxports. Die anderen sahen in ihm einen Langweiler, der nicht spektakulär genug fightete. Manager und Fans von Vitali Klitschko bezeichnen Lewis als Feigling, weil er nach seinem umstrittenen Sieg gegen Klitschko seine Karriere beendete. Gerüchte über ein Comeback und eine Revanche dementierte Lewis: "Ich möchte einer der wenigen Schwergewichts-Weltmeister sein, der auf dem Höhepunkt abtritt und beim Rücktritt bleibt." Lewis kam am 2. September 1965 im Londoner Stadtviertel West Ham zur Welt. Er wuchs als Sohn jamaikanischer Einwanderer in schwierigen sozialen Verhältnissen auf. Nachdem der Vater die Familie früh verlassen hatte, wanderte seine Mutter mit ihm 1977 nach Kanada aus. Dort besuchte er eine Boxschule. 1989 kehrte er als Profi nach England zurück. Durch eines der kuriosesten Ereignisse der Boxgeschichte wurde er 1993 zum Weltmeister aller Verbände ernannt: Der WBC drängte den Titelverteidiger Riddick Bowe zu einem Kampf gegen Lewis. Bowe lehnte diesen Wunsch ab und warf den WM-Gürtel vor laufender Kamera in die Mülltonne. Der geschenkte Meistertitel warf zunächst einen Schatten auf den Ruf von Lewis, aber er bewies seine Klasse anschließend in zahlreichen Kämpfen.
Lennox Lewis: "The Lion" Geburtstag: 2. September 1965 Geburtsort: London/West Ham Nationalität: britisch Aktive Zeit: 1989 bis 2003 Kämpfe: 44 Siege: 41 K.o.s: 33 Unentschieden:1 Niederlagen: 2
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1983 wurde Lewis Junioren-Weltmeister, 1989 wechselte er ins Profilager. 1993 wurde er zum Weltmeister ernannt, weil der amtierende Champion Riddick Bowe einen Kampf gegen ihn verweigerte. Anschließend verteidigte Lewis den WM-Titel zwei Mal: gegen Tony Tucker und gegen Phil Jackson. Im September 1994 musste Lewis den Titel abgeben. Der krasse Außenseiter Oliver McCall (USA) erwischte ihn so schwer am Kinn, dass der Ringrichter den Kampf in der zweiten Runde abbrach. 1997 holte sich Lewis den Titel in einem spektakulären Kampf gegen McCall zurück, den einzigen Boxer, der ihn bis dahin bezwungen hatte. McCall weigerte sich in der fünften Runde weiterzuboxen und lief weinend und völlig entnervt im Ring umher. Am 13. März 1999 kam es im New Yorker Madison Square Garden zum Gipfeltreffen mit Evander Holyfield. Es sollte der Schwergewichts-Champion des ausgehenden Jahrhunderts gekürt werden. Der Kampf erfüllte die hohen Erwartungen aber nicht. Er endete mit einem umstrittenen Unentschieden, obwohl Lewis die Computer-Wertung mit 348 zu 140 Treffern deutlich gewonnen hatte. Nach diesem Skandal wurde ein direkter Rückkampf angesetzt. Diesmal sahen die Punktrichter Lewis knapp vorne. Er errang den WBA- und den IBF-Titel gleichzeitig. Holyfield protestierte erfolglos. 2001 verlor Lewis völlig überraschend gegen den Amerikaner Hasim Rahman. Es war die zweite Niederlage seiner Karriere. Im nächsten Jahr gelang ihm aber prompt die Revanche. Sein letzter Kampf am 26. Juni 2003 sorgte für Aufregung, als er wegen eines Cuts seines Gegners Vitali Klitschko umstritten siegte. Am 6. Februar 2004 gab Lewis seinen Rücktritt bekannt.
Vitali Klitschko fing wie sein Bruder in der Ukraine mit dem Boxen an. Er ist der Ältere der beiden und vier Zentimeter größer (2,02 Meter). In seiner Amateurzeit gewann der "Hüne" aus Osteuropa dreimal die ukrainische Meisterschaft im Superschwergewicht (Gewichtsklasse über 91 kg). Den internationalen Durchbruch schaffte Vitali Klitschko schließlich 1995, als er in Halle das prestigeträchtige Turnier um den Chemiepokal gewann und wenig später in Berlin Vizeweltmeister wurde. Noch im gleichen Jahr holte er sich anlässlich der Militärweltmeisterschaften seinen ersten bedeutenden Titel. Insgesamt verbuchte Vitali in 210 Kämpfen 195 Siege, von denen er 80 durch K.o. gewann. Gemeinsam mit seinem Bruder Wladimir ist der "Doktor der Sportwissenschaft und Philosophie" auf dem besten Weg die Boxwelt zu erobern. Vor allem sein Kampf gegen WBC-Weltmeister Lennox Lewis (im Juni 2003) brachte ihm viele Sympathien ein. Im April 2004 besiegte er den Südafrikaner Corrie Sanders in Los Angeles und holte sich den vakanten WM-Titel der WBC. Nicht vorlaut, sondern eher zurückhaltend und kühl überlegend zog er seinen Stil durch. Charakter-Eigenschaften die ihn sowohl im Ring als auch außerhalb davon am besten beschreiben. Wegen eines Risses des vorderen Kreuzbandes und eines Innenmeniskusschadens erklärte Vitali im Alter von 34 Jahren im November 2005 seinen Rücktritt. Im Januar 2007 kündigte Klitschko sein Comeback an.
Vitali Klitschko:"Dr. Eisenfaust" Geburtstag:19. Juli 1971 Geburtsort:Belowodsk / Kirgisistan Nationalität:ukrainisch Wohnort:Kiew/Ukraine - Hamburg Größe:2,02 Meter Gewicht (Ø):112 kg Aktive Zeit:November 1996 bis November 2005 Kämpfe:37 Siege:35 K.o.s:34 Unentschieden:-- Niederlagen:2
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer Zeitgleich mit seinem Bruder Wladimir feierte er am 16. November 1996 in Hamburg sein Profidebüt. Sein Gegner war der Amerikaner Tony Bradham. 74 Sekunden nach Beginn der zweiten Runde knockte er Bradham aus. Nach 17 weiteren Aufbaukämpfen in den Jahren 1996 und 1997 (keiner dauerte länger als sechs Runden) folgte am 2. Mai 1998 im 19. Profikampf das Duell mit Dick Ryan um den vakanten Titel WBO Intercontinental Champion. In der fünften Runde warfen die Betreuer von Ryan das Handtuch und Vitali siegte.
Noch im gleichen Jahr wagte er den Sprung über den großen Teich nach Amerika. In Miami knockte er Ricardo Kennedy bereits nach 1:31 Minuten aus. Am 24. Oktober 1998 folgte in Hamburg das Duell mit Mario Schiesser um den vakanten Europameistertitel. Nach zwei Niederschlägen in der zweiten Runde stoppte der Ringrichter den Kampf und erklärte Vitali zum Sieger durch technischen K.o. Am 25. Juni 1999 bestreitet Vitali zum ersten Mal den WM-Titel des Verbandes WBO im Kampf gegen den Besitzer des Champion-Gürtels Herbie Hide in London. In der zweiten Runde schickte er Hide auf die Bretter.
Nach zwei erfolgreichen Titelverteidigungen (gegen Ed Mahon und Obed Sullivan) folgte am 1. April 2000 das böse Erwachen: Im Kampf gegen den Amerikaner Chris Byrd, reißt Vitali in der zweiten Runde eine Sehne in der Schulter, so dass er fast nur noch mit einer Hand boxen konnte. Unerträgliche Schmerzen im Schultergelenk der linken Hand veranlassen ihn, den Kampf aufzugeben. Der Ringrichter erklären Byrd zum Sieger durch technischen K.o. in der 10. Runde. Die erste Niederlage von Vitali. Knapp acht Monate später steht er jedoch wieder im Ring und boxt um den vakanten Europameistertitel gegen den deutschen Boxer Timo Hoffmann. Erstmals in seiner Karriere musste er über die gesamte Distanz gehen, gewann aber einstimmig nach Punkten Am 27. Januar 2001 tritt Vitali in München Orlin Norris im Kampf um den WBA Intercontinental Champion Titel gegenüber. Der Kampf dauerte 111 Sekunden dann knockte er Norris aus. Fast ein Jahr später (am 8. Dezember 2001) stellte Vitali in Oberhausen die Familien-Ehre der Klitschkos wieder her: Während Bruder Wladimir (1998) gegen Ross Puritty den WBC-Titel verlor, gewinnt Vitali gegen Puritty nach elf Runden durch technischen K.o.
Nach zwei erfolgreichen Titelverteidigungen 2002 (nach der WBA-Version) folgte am 21. Juni 2003 in Los Angeles das Duell gegen den Briten Lennox Lewis um den WM-Gürtel nach der Version des WBC. Nach einem beherzten Fight Vitalis, der ihm weltweit viele Sympathien einbrachte, brach der Ringrichter Dr. Lou Moret den Kampf auf Anraten des Ringarztes ab. Ausschlaggebend war eine tiefe Risswunde unterhalb Vitalis linker Augenbraue, die nach Meinung des Arztes bei einer Fortsetzung des Kampfes zu bleibenden Schäden hätte führen können. Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte Vitali bei den Punktrichtern mit 58 zu 56 in Führung gelegen. Im April 2004 besiegte Vitali Corrie Sanders in acht Runden (technischer K.o.) und holte sich den WM-Gürtel der WBC. Gleichzeitig gelingt ihm damit die Revanche für die Niederlage, die sein Bruder Wladimir im März 2003 gegen den Südafrikaner erlitten hatte. Seinen Titel verteidigte Vitali erstmals im Dezember 2004 gegen den Briten Danny Williams. Er gewann den Fight in der 8. Runde durch technischen K.o.. Nun sollte Vitali seinen Titel gegen Hasim Rahman verteidigen. Doch wegen Verletzungen kam der Kampf nie zu Stande. Viermal musste der Fight verschoben werden. Bei der Vorbereitung zum geplanten Kampf am 12. November 2005 verdrehte sich der Ukrainer das Knie. Die niederschmetternde Diagnose lautete Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Innenmeniskusschaden. Klitschko verkündete daraufhin sein Karriereende.
Im Januar 2007 kündigte Vitali Klitschko sein Comeback im Boxring an.
Joe Frazier ist der Boxer, der dem legendären Muhammad Ali die erste Niederlage im Profilager beibrachte. Und nur Ali und George Foreman konnten "Smokin' Joe" bezwingen. Frazier wurde am 21. Januar 1944 auf einer Farm in Beaufort/South Carolina geboren. Bereits im Alter von 15 Jahren heiratete er und ließ sich mit seiner Familie in Philadelphia nieder, wo er sich als Arbeiter auf einem Schlachthof durchschlug. Seinen ersten großen Erfolg als Boxer feierte er 1964 bei den Olympischen Spielen in Tokio. Er gewann im Schwergewichtsfinale gegen den Deutschen Hans Huber durch einen Punktsieg. Es folgte der Wechsel ins Profilager. Nach 24 Kämpfen erboxte sich der 1,81 Meter große Athlet 1970 das Recht auf einen WM-Kampf gegen Jimmy Ellis. Frazier knockte Ellis in der 5. Runde aus und war uneingeschränkter Weltmeister aller Klassen. Frazier läutete damit auch die goldene Ära im Schwergewicht ein. Der "Kampf des Jahrhunderts" gegen Ex-Weltmeister Ali am 8. März 1971 im Madison Square Garden in New York war der Auftakt zu einer der bittersten und berühmtesten Rivalitäten der Box-Geschichte. Ali hatte Frazier vor dem Fight als einen, dem weißen Mann gehorchenden, "Onkel-Tom-Neger" beschimpft. Frazier ließ seinen Gegner dafür im Ring bezahlen. Er gewann nach 15 Runden nach Punkten. Insgesamt sahen 300 Millionen Zuschauer den Mega-Kampf an den TV-Bildschirmen, die Promoter durften sich über einen Gewinn von 23 Millionen Dollar freuen. Es folgten zwei weitere Duelle mit Muhammad Al, unter anderem auch der legendäre "Thrilla in Manila" am 30. September 1975. Die bitterste Stunde aus sportlicher Sicht erlebte Frazier im Januar 1973 in Kingston auf Jamaika, als er seinen Titel an George Foreman verlor. Nach seiner sportlichen Karriere (1981)betreute er seinen Sohn Marvis, der ebenfalls eine Profikarriere einschlug. Als Marvis gegen den aufstrebenden K.o.-Schläger Mike Tyson in Runde eins ausgeknockt wurde, beendete auch dieser seine Karriere. Seitdem betreiben Frazier Senior und Junior ein Gym in North-Philadelphia. Mittlerweile boxt auch Fraziers Tochter Jacqui.
Joe Frazier: "Smokin' Joe" Geburtstag: 12. Januar 1944 Geburtsort: Beaufort, South Carolina Nationalität: us-amerikanisch Wohnort: Philadelphia Größe: 1,81 Meter Aktive Zeit: 1958-1968 Kämpfe: 37 Siege: 32 K.o.s: 27 Unentschieden:1 Niederlagen: 4
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio gewinnt Frazier als Amateur die Goldmedaille im Schwergewicht. Sein Gegner war der Regensburger Hans Huber. Ein Jahr später folgt der Wechsel ins Profilager. Es dauert 24 Profikämpfe (21 davon gewinnt er durch K.o.) bis erstmals um die WM-Krone boxen durfte. Am 16. Februar 1970 ist es schließlich soweit. Frazier tritt gegen Jimmy Ellis an, den er in der 5. Runde ausknockt und sich so die Schwergewichtstitel der WBA und WBC sichert. Diesen Titel verteidigt er am 18. November 1970 erfolgreich in Detroit gegen den US-Amerikaner Bob Foster. Am 8. März 1971 folgt im New Yorker Madison Square Garden das erste Duell mit Muhammad Ali. Frazier gewinnt diesen legendären WM-Kampf nach 15 Runden nach Punkten. In der Folgezeit verteidigt er seinen Titel zwei weitere Male erfolgreich. Am 22. Januar 1973, beim Versuch erneut den Titel im National Stadium in Kingston/Jamaika gegen George Foreman zu verteidigen, unterliegt durch technischen K.o. in der zweiten Runde. Am 28. Januar 1974 folgt in New York das Rematch gegen Muhammad Ali. Fraziers verliert nach zwölf Runden nach Punkten und Ali sichert sich mit diesem Sieg das Recht Weltmeister Foreman heraus zu fordern. Am 1. Oktober 1975 kommt es zum dritten Duell mit Muhammad Ali. Der legendäre "Thrilla in Manila" ist ein erneuter WM-Titelkampf nach Version der WBA und WBC. Fraizier verliert das WM-Duell durch technischen K.o. in der 14. Runde. Am 15. Juni 1976 versucht er ein Comeback. Er muss jedoch gegen George Foreman eine schwere Niederlage einstecken (technischer K.o. in der 5 Runde). Seinen letzten Fight in seiner Karriere absolviert er im Alter von fast 38 Jahren am 3. Dezember 1981 gegen Floyd Jumbo Cummings. Der Kampf endet Unentschieden.
Muhammad Ali gilt als der größte Boxer aller Zeiten. In seiner aktiven Laufbahn prägte er den Boxsport wie kein anderer. Als "Cassius Clay" stieg er in der 1960er Jahren zum erfolgreichsten Boxer der Welt auf. Mit seiner sympathisch, lockeren Art und seinem frechen Mundwerk machte er sich schnell zum Liebling der Medien. Er begeisterte die Massen mit seinen Sprüchen und beeindruckte die Fans mit seiner sportlichen Vita: Olympiasieger 1960 in Rom im Halbschwergewicht und jüngster Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten durch einen technischen K.-o.-Sieg 1964 gegen den unbezwingbar scheinenden Sonny Liston. 1974 vermöbelte er im legendären "Rumble in the Jungle" in Kinshasa/Zaire den Titelverteidiger George Foreman und wurde zum zweiten Mal Weltmeister aller Klassen. "I'm the greatest", behauptete Ali selbstbewusst von sich selbst. Probleme bereitete ihm oft sein aufmüpfiges Verhalten, der Ablehnung des Vietnamkriegs und dem Bekenntnis zum islamischen Glauben. Der als "Kampfsportler des Jahrhunderts" ausgezeichnete ehemalige Sportler bezahlt den rücksichtslosen Einsatz seines Körpers indes mit einem chronischen Leiden im Alter. 1984 wurde das Parkinson-Syndrom (Schüttellähmung) bei Ali diagnostiziert. Möglicherweise die Konsequenz von vielen Kopftreffern. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde ihm die besondere Ehre zuteil, das olympische Feuer entzünden zu dürfen.
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer Olympiasieger 1960 in Rom im Halbschwergewicht und anschließend der Wechsel in den Profibereich. Am 25. Februar 1964 mit einem Sieg gegen Sonny Liston zum ersten Mal Weltmeister im Schwergewicht.
Am 28. April 1967 bekam er seine Boxlizenz auf Grund seiner Kriegsdienstverweigerung seine Boxlizenz aberkannt. Erst 1970 wurde das Boxverbot wieder aufgehoben. Die erste Niederlage im Boxring musste er 1971 gegen Joe Frazier einstecken. 1974 holte er sich durch einen K.-o.-Sieg beim legendären "Rumble-in the-Jungle" in (Kinshasa, Zaire) gegen den ungeschlagenen Georg Foreman den Titel zurück. 1978 wurde der damals 36-Jährige in Las Vegas durch einen Punktsieg von Leon Spinks geschlagen. Am 2. Oktober 1980 boxte er noch einmal um die WM-Krone (gegen Larry Holmes). Er verlor durch Aufgabe nach der 10. Runde Bei seinem letzten Kampf am 11. Dezember 1981 gegen Trevor Berbick verlor er und trat zurück.
"Du kannst ein Wunder nicht besiegen. Und ich bin ein Wunder", hat George Foreman einmal über sich selbst gesagt. Die Geschichte des Predigers aus Marshall in Texas (USA) klingt in der Tat unglaublich. Foreman wurde 1949 geboren und verbrachte seine Kindheit auf der Straße. Er schloss sich als Jugendlicher einer wohltätigen Selbsthilfegruppe an. 1967 begann er dort mit dem Boxen, 1968 holte er schon die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Danach wurde er Profi und baute sich den Ruf eines angsteinflößenden K.o-Schlägers auf. 1973 bezwang er Joe Frazier und wurde Schwergewichts-Weltmeister. Fortan galt er als unbesiegbar. Doch der Mythos Foreman war zerstört, als Muhammad Ali ihn ein Jahr später beim legendären "Rumble in the Jungle" besiegte. Als Foreman 1977 nach einem Kampf bewusstlos zusammen gebrochen war, beendete er seine Karriere, um Priester zu werden. Er baute eine eigene Kirche und predigte dort. Zehn Jahre später sorgte Foreman für eine Sensation. Mit 38 Jahren und vielen Kilo Übergewicht kehrte er in den Ring zurück, um Geld für seine Kirche zu verdienen. Und tatsächlich kämpfe er noch erfolgreich. 1994 besiegte er den fast 20 Jahre jüngeren Michael Moorer und errang noch einmal einen Weltmeister-Titel. Damit hatte Foreman zwei neue Rekorde aufgestellt: Er war der älteste Schwergewichts-Weltmeister aller Zeiten und zudem derjenige, der mit 20 Jahren die längste Zeitspanne bis zur Wiedererlangung des Titels aufweisen kann. Danach riss sich die Werbewirtschaft um den boxenden Prediger, er verdiente Millionen-Beträge mit Spots für Cheeseburger und Auspufftöpfe. 1997 trat er mit 48 Jahren zurück.
Geburtstag: 10. Januar 1949 Geburtsort: Marshall/Texas (USA) Nationalität: US-amerikanisch Aktive Zeit: 1969 bis 1977 und 1987 bis 1997 Kämpfe: 80 Siege: 75 K.o.s: 68 Unentschieden:-- Niederlagen: 5
Titel UND Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1968 gewann Foreman bei den Olympischen Spielen in Mexiko-Stadt die Goldmedaille; kurz darauf wurde er Profil Im Januar 1973 besiegte er den Weltmeister Joe Frazier in Jamaika mühelos in nur zwei Runden. Beim "Rumble in the Jungle" verlor Foreman 1974 in Zaire völlig überraschend gegen Muhammad Ali. Ali hielt Foremans Schlägen stand, indem er sich in den schlaffen Seilen weit zurück lehnte. Foreman verausgabte sich und wurde in der achten Runde k.o. geschlagen. Nach einer weiteren Niederlage 1977 trat er zurück. 1987 startete Foreman ein Comeback. 1992 kam es zu einem Kampf gegen den Weltmeister Evander Holyfield. Foreman verlor nach Punkten, betrachtete es aber als Sieg, dass er zwölf Runden durchgestanden hatte. 1994 schlug Foreman sensationell den neuen Weltmeister Michael Moorer in der 10. Runde. 1995 verteidigte er seinen Titel gegen Axel Schulz, gab ihn aber nach Kontroversen um einen Rückkampf in Deutschland zurück. 1997 trat Foreman endgültig vom Boxsport zurück.
Er war und ist der "Bad Boy" der internationalen Boxszene. Wo immer Mike Tyson auftritt, ist mit einem Skandal zu rechnen. Der Schwergewichtsboxer macht dabei keine Unterschiede, ob er im Boxring einem Gegner gegenübersteht oder, er sich abseits des Trainingsgyms befindet. Nach seinem Profidebüt 1985 erarbeitete er sich zunächst - wegen seiner schnellen Auftritte im Ring - einen Namen. Fast immer streckte er seine Gegner in den ersten beiden Runden nieder, so dass er den Beinamen "Iron" erhielt. Seine boxerische Klasse ist unbestritten, doch im privaten Bereich brannten dem gebürtigen New Yorker oftmals die Sicherungen durch. Stets lieferte "Iron Mike" seinem negativen Image Nahrung. Wegen Vergewaltigung verurteilt und wegen Schlägereien angeklagt -Tyson ließ nichts aus. Aber auch im Ring lieferte er Skandale ab. Für den größten Eklat sorgte er im Juni 1997, als er dem amtierenden WBA-Champ Evander Holyfield ein Teil des Ohres abbiss. Mit dem "Biss des Jahres 1997" im Retourkampf gegen den Weltmeister fügte der selbst ernannte "Baddest Man on the Planet" seiner "Chronique Scandaleuse" ein weiteres unrühmliches Kapitel hinzu. Dass der einstmals jüngste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten seine Karriere dennoch fortsetzen konnte, war weniger auf seine Klasse als auf den Mangel an schillernden Figuren zurückzuführen. Trotz, oder besser gerade wegen solcher Eskapaden strich Tyson immer wieder Millionenbörsen für seine Kämpfe ein. Hin und wieder tauchen Meldungen auf, er habe seine Börsen durchgebracht und sei pleite. Für den letzten Kampf seiner Karriere bekam Tyson rund 5 Millionen Dollar Kampfbörse - und kräftig Prügel. Gegen den absoluten Underdog Kevin McBride aus Irland ging Tyson in der sechsten Runde zu Boden.
Mike Tyson: "Iron Mike" Geburtstag: 30. Juni 1966 Geburtsort: Brooklyn/New York Nationalität: us-amerikanisch Aktive Zeit: 1985 bis heute Kämpfe: 55 Siege: 49 K.o.s: 43 Unentschieden:-- Niederlagen: 4
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1985 wurde Mike Tyson Profi-Boxer. Ein Jahr später erhielt er seine erste WM-Chance. Er forderte den WBC-Champ Trevor Berbick heraus und schlug ihn in der zweiten Runde k.o. Mit 20 Jahren wurde er damit jüngster Weltmeister im Schwergewicht in der bisherigen Boxgeschichte. Innerhalb eines Jahres holte er sich auch die WM-Gürtel der WBA und der IBF. 1989 blickte Tyson auf eine glänzende Kampfbilanz zurück: von seinen 35 Kämpfen verlor er keinen. Ingesamt 33 Kämpfe beendete er mit einem K.o.-Sieg.
1990 musste er jedoch eine bittere Niederlage gegen James "Buster" Douglas in Tokio hinnehmen. In der zehnten Runde verlor er durch K.o. Über verschiedene Qualifikationsfights 1991 erkämpfte sich Tyson erneut eine WM-Chance. Er sollte gegen den damaligen Weltmeister Evander Holyfield antreten. Doch eine Verurteilung Anfang des Jahres 1992 wegen Vergewaltigung verhinderte die Begegnung im Ring. Die hohe Strafe von sechs Jahren Zuchthaus schien das Ende seiner sportlichen Karriere einzuleiten. Doch 1995 wurde er wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen. Bereits im August 1995 stand er wieder im Ring. Seinen Gegner Peter McNeely streckte er in der ersten Runde nieder. 1996 dann erneut eine WM-Chance. Er forderte den britischen WBC-Champion Briten Frank Bruno heraus, den er in der dritten Runde ausknockte. Es folgte der Kampf gegen den US-Amerikaner Bruce Seldon, der in der ersten Runde niederging. Damit holte sich Mike Tyson auch den WM-Titel der WBA zurück.
Ende 1996 begegneten sich Tyson und Ex-Weltmeister Evander Holyfield im Ring. Nach einem klasse Kampf ging Tyson in der elften Runde technisches k.o. und Holyfield nahm ihm den WBA-Titel ab. 1997 der Rückkampf - ein Fight der in die Boxgeschichte als "Skandalkampf" einging: Im Ring biss Tyson Holyfield ein Stück vom Ohr ab! Die Begegnung wurde in der dritten Runde abgebrochen und Tyson disqualifiziert. Tyson verlor seine Boxlizenz und wurde für ein Jahr gesperrt. Außerdem musste er eine hohe Geldstrafe zahlen. Nach Ablauf der Sperre (1999) feierte Tyson sein nächstes Comeback. Er besiegte den Südafrikaner François Botha durch K.o. in der fünften Runde. Über vier weitere Kämpfe (2000 und 2001) machte er sich wieder für einen WM-Kampf gegen Lennox Lewis interessant. Am 13. Oktober 2002 forderte er den Weltmeister der Verbände WBC und IBF Lewis heraus. Er verlor jedoch in der 8. Runde durch k.o.
Im Juni 2005 bestritt er gegen den Iren Kevin McBride seinen bisher letzten Profikampf, den er durch technischen k.o in der sechsten Runde verlor.