Der US-Amerikaner Joe Louis zählt neben Muhammad Ali zu den besten Schwergewichts-Boxern aller Zeiten. Der "Braune Bomber", wie er zu seiner aktiven Zeit genannt wurde, bestimmte zwei Jahrzehnte die Schwergewichtsklasse. Als zweiter farbiger Champion aller Klassen nach Jack Johnson war er in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts der ganze Stolz des schwarzen Amerikas. In einer Zeit, in der Schwarze im Bus noch hinten sitzen mussten, Rassenhass an der Tagesordnung war und Organisationen wie die des "Ku-Klux-Klan" ihr Unwesen trieben, wurde Louis von den Weißen geachtet und zum Teil auch bewundert. Als "Vermittler" zwischen den Fronten tat er viel für das Zusammenwachsen zwischen schwarz und weiß in Amerika. Eine besondere Freundschaft verband Louis mit der deutschen Box-Legende Max Schmeling. Beide Boxer trafen in ihrer aktiven Laufbahn zweimal aufeinander. Im ersten Vergleich (1936) knockte Schmeling den als unschlagbar geltenden Louis vor 60.000 Zuschauer im Yankee Stadium in New York aus. Zwei Jahre später drehte Louis den Spieß gegen Schmeling um und revanchierte sich für seine bis dahin einzige Niederlage in insgesamt 27 Titelkämpfen. Mit dem Gong zur ersten Runde ging Louis im Juni 1938 im Hexenkessel des New Yorker Yankee-Stadions, entgegen seiner üblichen Kampftaktik, sofort in die Offensive. Mit blitzartigen harten Kombinationen überfiel er den noch kalten Deutschen und schlug ihn in der ersten Runde k. o. Amerika atmete auf und Joe Louis wurde vom geduldeten farbigen Weltmeister zum Nationalhelden. 1981 wurde Louis zum "Weltboxer des Jahrhunderts" gewählt.
Joe Louis: Brauner Bomber Geburtstag: 13. Mai 1914 Geburtsort: Lexington/Alabama Todestag:12. April 1981 Las Vegas/Nevada Nationalität: us-amerikanisch Aktive Zeit: 1934 bis 1951 Kämpfe: 71 Siege: 68 K.o.s: 54 Unentschieden:-- Niederlagen: 3
Titel und Erfolge: Laufbahn im Zeitraffer 1934 startete Joe Louis seine Profikarriere. Am 19. Juni 1936 kam es für den damals 22-Jährigen zu einer WM-Ausscheidung gegen den deutschen Ex-Champion Max Schmeling für einen Fight gegen Weltmeister James J. Braddock. Vor 60.000 Zuschauern in New York verlor Louis jedoch gegen Schmeling nach zwölf Runden durch K.o. Wegen der zunehmenden Isolierung des durch die Nazis beherrschten Deutschlands erhielt Louis dennoch an Stelle Schmelings die Titelchance und knockte ein Jahr später (am 22. Juni 1937) den Weltmeister Braddock in der Runde acht aus. Mit diesem Sieg wurde er im Alter von 23 Jahren der damals jüngste Schwergewichts-Champion aller Zeiten. Am 22. Juni 1938 kam es dann doch zum erneuten Vergleich zwischen Louis und Schmeling um die WM-Krone. Louis gewann in New York nach einem K.o.-Sieg in der ersten Runde. Insgesamt verteidigte Louis seinen Titel 25 Mal, was immer noch Rekord im Schwergewicht ist. 1949 trat er nach seiner letzten WM-Titelverteidigung gegen Jersey Joe Walcott zurück. 1950 kehrte er aus finanziellen Gründen in den Ring zurück. Bei seinem Comeback verlor gegen Weltmeister Ezzard Charles. 1951 das endgültige Aus: Gegen den späteren Schwergewichts-Weltmeister "Rocky" Marciano gab's eine schwere K.o.-Niederlage.
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